Richard Aßmann

16. Dezember 1875 Berlin
Juni 1933 Berlin

Angestellt bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse, vertritt der Sozialdemokrat Richard Aßmann als Vorsitzender des Betriebsrates hier die Interessen seiner Kollegen. In seinem Wohnbezirk Berlin-Köpenick ist er Kreisleiter des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und damit in einer exponierten Stellung gegenüber den politischen Feinden aus den radikalen rechten und linken Lagern.

Schon seit dem Frühjahr 1933 gehen die Sturmabteilungen (SA) der NSDAP gewaltsam gegen missliebige Personen vor, so auch in Köpenick. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni 1933 plant die Köpenicker SA eine größere Verhaftungs-Aktion, bereits in den Vormittagstunden des 21. Juni kommt es in diesem Zusammenhang zu den ersten Verhaftungen. Richard Aßmann wird von der SA aus der Straßenbahn gezerrt und zusammen mit anderen Festgenommenen in das SA-Lokal „Seidler“ gebracht. Dort wird der 57-Jährige schwer misshandelt. Ob er, wie andere Leidensgenossen, im Laufe der Nacht in das von der Köpenicker SA als Hauptquartier genutztes Amtsgerichtsgefängnis gebracht wird und hier weitere Misshandlungen ertragen muss, ist nicht überliefert.

Drei Wochen später wird die in einem Sack eingeschnürte Leiche von Richard Aßmann aus einem nahegelegenen Kanal geborgen.

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