Josef Leinberger

13. August 1879 Herbstein
2. März 1945 Konzentrationslager Neuengamme

Der Maurer Josef Leinberger ist zunächst lange Zeit nur gewerkschaftlich organisiert, bis er im Alter von 26 Jahren in die SPD eintritt. In der SPD wird er Vorsitzender der Ortsgruppe Hörde und später von Dortmund-West. Am Ersten Weltkrieg nimmt er als Soldat teil.

Während der Revolution 1918/19 tritt er der vom Arbeiter- und Soldatenrat gebildeten Sicherheitswehr Hörde bei. Durch eine Kriegsverletzung beruflich eingeschränkt, entscheidet er sich anschließend, in den Polizeidienst einzutreten und arbeitet sich bis zum Polizeikommissar hoch. Als Mitbegründer der Ortsgruppe Dortmund des Reichsbanners wird er dort später zum Vorsitzenden gewählt.

Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Leinberger im März 1933 das erste Mal kurzzeitig festgenommen. Ende Juni 1933 verhaftet ihn die Gestapo erneut und hält ihn zweieinhalb Monate in der Dortmunder Steinwache gefangen. Von den Nationalsozialisten aus dem Polizeidienst entlassen, verdient er seinen Lebensunterhalt anschließend mit einem Seifengeschäft.

Mit Gleichgesinnten bildet er ein Verbindungsnetz, über das geheime Informationen ausgetauscht und illegale Flugblätter verteilt werden. Im März 1936 deckt die Gestapo die Gruppe auf und nimmt auch Leinberger fest. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer hohen Zuchthausstrafe. Nach dem 20. Juli 1944 nimmt die Gestapo ihn erneut fest und bringt ihn zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen, später nach Bergen-Belsen und schließlich in das Konzentrationslager Neuengamme. Dort stirbt Josef Leinberger an Fleckfieber.

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