Franz Starker

7. April 1881 Ziegenhals/Oberschlesien
7. April 1937 Bremen

Der Steinmetz Franz Starker lässt sich 1913 in Bremen nieder. Als Mitglied des linken Flügels der SPD tritt er während des Ersten Weltkrieges zur Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) über. Nach der Entlassung aus dem Kriegsdienst gehört er 1918 dem Arbeiterrat Bremen an. Aus politischen Gründen 1919 einige Monate in Haft, wird er vorübergehend Parteisekretär der USPD Bremen. Er erhält ein Mandat in der verfassunggebenden Bremer Nationalversammlung und ist bis 1923 und erneut ab 1927 Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft.

Inzwischen wieder Mitglied der SPD, ist er 1923 treibende Kraft bei der Gründung der Republikanischen Schutzwehr Bremen, einer Vorläuferorganisation des Reichsbanners. Als ihr Leiter wird er nach einem gewaltsamen Zusammenstoß mit politisch rechtsgerichteten Kräften zur Rechenschaft gezogen und in einem Aufsehen erregenden Prozess zu einer Haftstrafe verurteilt. Im Juni 1924 schließt sich die Schutzwehr dem wenige Monate zuvor gegründeten Reichsbanner an. Starker wird in den Ortsvorstand des Reichsbanners Bremen gewählt, dem er bis 1928 angehört. Bei gewaltsamen Übergriffen von Nationalsozialisten am 9. November 1931 in Bremen wird Starker schwer verletzt. Dennoch tritt er bis 1933 bei zahlreichen Veranstaltungen als scharfer Kritiker der NS-Bewegung in Erscheinung.

Nach der Machtübernahme nehmen ihn die Nationalsozialisten 1933 für mehrere Monate in „Schutzhaft“. Drei Jahre später wird der Familienvater Aufgrund der Verletzungen von 1931 berufsunfähig. Schließlich stirbt Franz Starker an den Folgen dieses Überfalls.

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