Joseph Wirth

6. September 1879 Freiburg/Breisgau
3. Januar 1956 Freiburg/Breisgau

Der überzeugte Republikaner Joseph Wirth ist 1919 für die Deutsche Zentrumspartei (Zentrum) Mitglied der verfassunggebenden Nationalversammlung. Im. März 1920 wird er Reichsfinanzminister. Dieses Amt behält Wirth auch noch als er im Mai 1921 selbst Reichskanzler wird. Er agiert zudem als Außenminister, bis Walther Rathenau diesen Posten am 13. Januar 1922 übernimmt.

Als Angehöriger des linken Zentrumsflügels vertritt Wirth den Standpunkt, dass eine Republik sozial und demokratisch gestaltet sein soll. Diese Überzeugung müsse von einer republikanischen Bewegung mit Leben erfüllt werden. Deshalb tritt er bereits 1924 dem Reichsbanner bei und engagiert sich dort als Mitglied des erweiterten Vorstandes und des Reichsausschusses. Wirth tritt ab 1925 regelmäßig bei Großveranstaltungen des Verbandes auf und bezieht sehr deutlich Position. Dabei kritisiert er auch seine eigene Partei, deren republikanische Einstellung er über die reine Verfassungstreue hinaus stärken möchte. Es kann als Erfolg Wirths gewertet werden, dass sich das Zentrum beim Parteitag 1925 zur Republik und zum Reichsbanner bekennt. Im selben Jahr tritt Joseph Wirth aus der Reichstagsfraktion aus, weil er unter anderem den Einbezug der Deutschnationalen Volkspartei in die Regierung nicht gutheißt.

Er kritisiert 1933 die Zustimmung der Reichstagsfraktion des Zentrums zu Hitlers „Ermächtigungsgesetz“ und emigriert kurz darauf in die Schweiz. 1948 kehrt Joseph Wirth nach Deutschland zurück.

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