Vortrag anlässlich der Eröffnung der Wanderausstellung zur Geschichte des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold

18. September 2022, 11 Uhr, Eröffnungsmatinee

Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg Ulm e. V. – KZ-Gedenkstätte
Am Hochsträß 1

89081 Ulm

Für Freiheit und Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie (19241933)

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold wurde 1924 als parteiübergreifende Organisation zum Schutz der Weimarer Republik gegründet. In den Jahren zuvor war die Weimarer Republik gewaltsamen Angriffen sowohl von „rechts“ als auch von „links“ ausgesetzt. Politische Morde und Aufstandsversuche hatten die junge Demokratie erschüttert. Im Reichsbanner engagierten sich Sozialdemokraten, Mitglieder der Deutschen Demokratischen Partei und der Deutschen Zentrumspartei für eine fortschrittliche Entwicklung der Republik und für die Achtung der Verfassung. Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zur größten demokratischen Organisation der Weimarer Republik.

Als Gegner standen den Reichsbanner-Mitgliedern Nationalsozialisten, Monarchisten und Kommunisten gegenüber. Eine Aufgabe des Bundes bestand im Schutz politischer Versammlungen und Demonstrationen. Zugleich positionierte sich das Reichsbanner deutlich gegen Antisemitismus. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit war die staatspolitische Bildung der Mitglieder.

Zum Ende der Weimarer Republik kämpften Angehörige des Reichsbanners im Rahmen der „Eisernen Front“ gegen den Aufstieg der NS-Bewegung. Bereits kurz nach der Machtübernahme Hitlers 1933 beteiligten sie sich am Aufbau von Widerstandsgruppen. Aufgrund ihres Engagements wurden nicht wenige Anhänger des Reichsbanners inhaftiert, zur Flucht gezwungen oder verloren ihr Leben.

Der Vortrag gibt eine Einführung in die Wanderausstellung und einen Überblick über die Entwicklung des Reichsbanners. Welche Positionen vertrat das Reichsbanner? Mit welchen Mitteln kämpften die Mitglieder dieser einzigartigen Republikschutzorganisation gegen die Feinde der Demokratie? Warum war das Reichsbanner in der deutschen Erinnerungskultur lange Zeit in Vergessenheit geraten?

Referent: Dr. Stefan Heinz, Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Berlin)

Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung „Für Freiheit und Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie 1924–1933“. Nach der Eröffnung ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten in der KZ-Gedenkstätte bis zum 30. Oktober 2022 zu besichtigen. Sonderführungen auf Anfrage.

Weitere Informationen:

https://dzok-ulm.de/ausstellungen/sonderausstellung-reichsbanner/