Im Alltag

Das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit mit der Republik werden nicht nur durch Aufmärsche und Kundgebungen demonstriert. „Flagge zeigen“ erfolgt auch über den Gebrauch verschiedener Alltagsgegenstände mit Bezug zum Reichsbanner. Damit ist die Unterstützung für die Republik als Lebensgefühl in die Alltagskultur eingebunden.

Besonders in den zwei großen Presseerzeugnissen des Reichsbanners, der „Illustrierten Reichsbanner- Zeitung“ und „Das Reichsbanner“, finden sich häufig Werbeanzeigen für verbandseigene Zigaretten, Tabak oder sogar Margarine. Auch mit Schwarz- Rot-Gold gefärbten Bierkrügen oder dem bis 1931 gebräuchlichen Gruß „Frei-Heil“ auf Gläsern soll die politische Positionierung zum Ausdruck gebracht werden.

Nicht nur Alltagsgegenstände, Postkarten und Sammelfiguren zeugen von einem Zusammenwachsen von Lebens- und Kampfkultur. Auch Liederbücher mit eigens komponierter Marschmusik schaffen das Bewusstsein einer republikanischen politischen Kampfgemeinschaft und erfüllen in der Öffentlichkeit einen Werbe- und Propagandazweck.

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