Mitglieder

Rund 500 000 Männer aus den regionalen prorepublikanischen Schutzorganisationen bilden den Grundstock des Reichsbanners. Nach eigenen Angaben weist der Verband bereits sieben Monate nach seiner Gründung eine Million Mitglieder auf. Er wächst 1926 auf dreieinhalb Millionen an. Verglichen mit dem kommunistischen Roten Frontkämpferbund (1927 circa 110 000 Mitglieder) und dem bereits 1918 ebenfalls in Magdeburg gegründeten rechtsextremen Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten (1930 circa 500 000 Mitglieder) ist das Reichsbanner der mitgliederstärkste Verband ehemaliger Frontsoldaten.

Ausdrücklich als überparteilicher Verband gegründet, sind die Mitglieder des Reichsbanners entweder parteilos oder gehören der SPD, dem Zentrum oder der DDP an. Parteipolitisch sind in den meisten Gauen etwa 80 Prozent der Reichsbanner-Mitglieder an die SPD gebunden. In den katholisch geprägten Bergbau- und Industriegebieten sind es jedoch weniger. Dort ist der Anteil der Zentrums-Mitglieder höher als in anderen Regionen. Die geringste Zahl stellen die Mitglieder der DDP. Vor allem in den Anfangsjahren ist der Anteil der parteilosen Mitglieder nicht unerheblich. Zur Wahrung der Überparteilichkeit sollen nicht nur im Bundesvorstand, sondern auch in den Gau-, Kreis-, Bezirks- und Ortsvorständen möglichst alle drei Parteien vertreten sein.

zurück